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Gothic – Das offizielle Remake präsentiert sich im spielbaren Teaser

Mit einem gewagten Projekt macht sich Publisher THQ Nordic daran, ein altes Game zu neuem Leben zu erwecken. Gothic, wohl die bekannteste Game Reihe aus deutschen Entwicklerstudios, bekommt voraussichtlich ein Remake verpasst. THQ Nordic konnte im vergangenen Jahr durch die Übernahme von Piranha Bytes die Rechte an der Reihe erwerben, was die Grundlage für das kommende Remake darstellt. Gibt es nun endlich wieder ein gutes, fesselndes RPG mit deftigem Humor?

Bei aller Euphorie über die Neuauflage des geliebten Klassikers bleibt aber Vorsicht geboten. Die Entwickler von Piranha Bytes sind beim Remake laut Aussage von THQ in der Pressemitteilung nicht mit an Board! Aus der Vergangenheit ist uns noch schmerzlich in Erinnerung, was passierte, als Gothic 4 von einem anderen Entwicklerstudio (Spellbound, übrigens u.a. auch mit THQ als Publisher) gefertigt werden sollte. Der Ausgang dieses Experiments ist sicherlich allen Fans der Reihe noch präsent: dem furchtbaren, fast unerträglich schlechtem Ergebnis hat man letztendlich sogar das Privileg entzogen, sich mit dem Gothic Titel schmücken zu dürfen. Das Game gibt es nur noch unter dem Namen ArcaniA zu erwerben.

Was also kann man nun vom Remake erwarten? Wer auf Steam bereits ein Game des Publishers besitzt, kann sich den Playable Teaser zum Gothic Remake herunterladen und einen ersten Eindruck von der Neuauflage gewinnen. Die Entwickler wollen damit unter anderem auch testen, ob Interesse besteht und die derzeitige Entwicklung in die richtige Richtung geht.

Unser Eindruck des Teasers

Optisch wurde das Remake absolut an heutige Standards angepasst – aber leider auch das Erlebnis der Story verändert. Im Teaser ist der Prolog zu sehen, der bis auf den groben Rahmen wenig mit dem ursprünglichen Gothic gemeinsam hat.

Anstatt ohne große Informationen in die Strafkolonie geworfen zu werden und am ersten Scavenger zu verzweifeln, besteht der Anfang im Remake aus einem selbstgesprächeführenden Protagonisten, der mit auffälligen Markern direkt die Hinweise für sammelbare Gegenstände ins Gesicht geschmissen bekommt. Er hört gar nicht auf, über Belanglosigkeiten zu reden. Zudem wird man von Diego aus der misslichen Lage mit den Scavengern gerettet. Das wirkt schon etwas lahm. Natürlich sind Spiele heutzutage generell einfacher geworden, damit der Spieler nicht durch Frustration abwandert. Aber gerade diese Schwierigkeit hat Gothic früher seinen nachhaltigen Charakter verpasst.

Positiv war der Auftritt von Diego, der tatsächlich optisch sehr nah an seinem Pixel-Kumpel des Originals herankommt. Das hat tiefe Nostalgiegefühle geweckt. Andere grafische und akustische Feinheiten hinterlassen eher das Gefühl, dass beim derzeit erfolgreichsten RPG Witcher III kräftig nach Inspiration gesucht wurde. Die grauen Haare des Protagonisten zum Zopf gebunden, die fliegenden Funken im Hintergrund des Inventars, die keltisch/mittelalterliche Musik während des Kampfes… Hoffentlich besinnt man sich hier wieder auf eigene Ideen zurück.

Generell ist vom alten Gothic Humor noch nichts zu spüren. Der wäre aber bitter nötig, um ein Remake erfolgreich an die alten Spiele anzlehnen. Die Grafik ist zwar beeindruckend, aber der viel zu (selbst-)gesprächige, namenlose Held geht schnell auf die Nerven. Genauso die Tatsache, dass einem jegliche Info sofort vorgekaut wird anstatt sie selbst zu erkunden. Der Teaser allein hat zumindest hier keine große Begeisterung ausgelöst.

Im Vergleich hier zu sehen der Dialog mit Diego in Gothic I und im Gothic Remake Teaser.

Weiterführende Links:

Steam – Gothic Remake Playable Teaser

THQ – Pressemeldung

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