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Welches Multiplayer Game lohnt sich (noch)?

Es gab Zeiten, da wurde jeden Monat ein mehr oder weniger fertiges Survival Multiplayer Game auf den Markt geworfen. Entweder erstickten diese schon im Early Access (z.B. The Fifth Day, H1Z1…) oder unterlagen so vielen 180° Grad Änderungen, dass sie nicht das wurden, was zu Beginn versprochen wurde (The WarZ aka Infestation Survivor Stories aka wie auch immer es mittlerweile heißt). Oder sie waren schon zu Release so enttäuschend wie Fallout76 und konnten den schlechten Ruf kaum noch aufholen.

Kein Lichtblick am Horizont

Derzeit ist es richtig schwer, sich mit Freunden auf ein neues Multiplayer Game zu freuen, an welchem länger als eine Spielrunde gezockt werden kann. Es kommt schlichtweg nichts Neues, Innovatives auf den Markt. Der Fokus liegt derzeit klar auf Singleplayer Games oder Multiplayern, die keine Open World aufweisen, sondern lediglich für eine Runde genutzt werden. Beispielsweise die zahlreichen Battle Royale Games wie PUBG. Was aber kann man empfehlen, um es längerfristig zusammen mit Freunden zu spielen? Dazu graben wir tief in unserer Spielebliothek nach alten und neueren Schätzen. (Reihenfolge stellt eine Aufzählung, kein Ranking dar.)

1. Life is Feudal – MMO

Den Anfang soll ein Spiel machen, das den Meisten wahrscheinlich unbekannt ist. Life is Feudal MMO ist ein Open World Multiplayer Spiel, das im Mittelalter angesiedelt ist. Siedeln ist auch eines der zentralen Themen in diesem Game. Wir befinden uns auf einer gewaltig großen Insel, die darauf wartet, mit Burgen, Feldern und Stallungen versehen zu werden. Das alles geht in einem gemächlichen Tempo voran. Fähigkeiten müssen erst durch mühsames Anwenden langsam gesteigert werden, bis endlich tiefgehendere Aufgaben wahrgenommen werden können. Wer Kräuter sammeln möchte, muss sich erst lange mit der Suche nach Pilzen oder essbaren Wurzeln beschäftigen. Dann erst kann die Fähigkeit der Kräuterkunde erworben werden.

Aufgrund des mittelalter-authentischen, langsamen Tempos eignet sich Life is Feudal MMO besonders für längere Zeiträume, die man mit Freunden verbringen möchte. Zudem werden eine Menge Leute benötigt. Zum einen, um alle Fertigkeiten unterzubringen, zum anderen um Gilden bilden zu können. Die Größe der Gilde wiederum bestimmt, wie viel Land der Clan für sich beanspruchen kann.

Vorteil: Das Spiel ist kostenlos erhältlich, bzw. der erste Charakter ist kostenlos erstellbar.

Nachteil: Die Spielwelt ist zwiegespalten: es gibt die Tutorial Insel und das Main-Island. Zweitere wird im Gegensatz zu anderen Survival MMOs nie resetted, sodass der Großteil der Baugründe bereits belegt sind. Das ist für den Anfang sehr frustrierend. Seit das Spiel kostenlos erhältlich ist, häufen sich Beschwerden über Pay 2 Win im spielinternen Store.


2. 7 Days to Die

Mittlerweile fast schon ein Klassiker: 7 Days to Die ist eines der wenigen Multiplayer Zombie Survival Games, die bis jetzt erfolgreich überlebt haben. Immer noch findet sich das Game weit oben in den 100 meist gespielten Titeln auf Steam wieder. Das liegt sicher zum großen Teil daran, dass die Entwickler nach wie vor aktiv an großen Content Updates arbeiten. Außerdem können eigene Server für das Spiel erstellt und privat gehostet werden. Dies ermöglicht, ein leere Welt zu erkunden ohne auf alteingesessenen Servern sofort von den Veteranen niedergestreckt zu werden. Das Craftingsystem in 7 Days to Die ist sehr ausufernd und erfordert für fortgeschrittene Produkte Rezepte. Die sind aber nur in Lootcontainern oder besiegten Zombies innerhalb der Welt zu finden. Das erhöht den Drang ständig auf die Suche nach neuem Loot zu gehen.

Der Hauptaugenmerk in diesem Survival Titel liegt vor allem auf dem Sammen von Ressourcen und dem Erbauen und Verteidigen einer eigenen Basis gegen andere Spieler und Zombies. Als Besonderheit gibt es jede 7. Nacht im Spiel eine gewaltige Zombiehorde, die es abzuwehren gilt. Dafür braucht es ausgefeilte Verteidigungspläne an der eigenen Basis. Das Spiel wird so schnell nicht langweilig und etwa 3-4 Wochen täglicher Spielspaß sind garantiert, bis der Endgame Content auch nicht mehr reizen kann.

Vorteil: Aktive Community, viele Server mit unterschiedlichen Mods und Schwierigkeitsstufen zur Auswahl. Eine Basis kann völlig frei gestaltet werden und es stehen zahlreiche Blockformen und Farben zur Verfügung. Titel ist auch ohne Sale mit 22.99€ erschwinglich. Entwickler arbeiten immer noch intensiv an neuen Updates.

Nachteil: Grafik wirkt etwas datiert. Wenn eine Basis schon gut ausgestattet ist und viel zu rendern ist, gehen auch High-End Computer in die Knie. PvP wird unter solchen Umständen recht schwierig.


3. Rust

Ein weiterer Dauerbrenner ist das Survival Game Rust. Auch hier waren in grauer Vorzeit Zombies die PvE Gegner, doch diese haben es vom Early Access nicht bis in die heutige Version von Rust geschafft. Als Legacy Edition kann dieses „alte“ Rust übrigens immer noch gespielt werden.

In der aktuellen Version geht es mehr darum, sich gegen andere Spieler und NPCs zu behaupten. Der Spielcharakter geht so mehr in Richtung Shooter, als in den Survival Apsekt. Die interessanten Gebäude der Maps sind mit zielsicheren Wachen und Panzern ausgestattet, als starker Endgame Gegner gilt der Kampfhubschrauber. Außerdem gibt es ein Skill- und Craftingsystem, das mit findbaren Blaupausen erweitert wird. Die Entwickler arbeiten immer noch an Content Updates und schreiben in einem ausführlichen Devblog über Neuigkeiten und geplante Funktionen.

In Rust genießt der Spieler fast völlige Freiheit, was den Basisbau angeht. So entstehen teilweise äußerst aufwändige Gebäude mit durchdachter Verteidigunslinie. Die Server werden regelmäßig gewiped, was bedeutet, dass Gebäude nicht auf alle Ewigkeit bestehen werden. So haben auch Neulinge eine gute Chance einzusteigen. Zudem sind privat gehostete Server mit Mods möglich. Das Game kann auch alleine gespielt werden, mit Freunden macht es mehr Spaß und der Spielforschritt geht schneller. Einige privat gehostete Server schreiben allerdings eine maximale Gruppengröße vor,

Vorteil: Rust ist ein aktiv genutztes Multiplayer Game, sodass immer genügend populäre Server zu finden sind. Der Spielspaß kann lange erhalten bleiben, wenn es gelingt, die eigene Basis effektiv gegen Mitspieler zu verteidigen. Die Entwickler liefern immer noch Updates und neuen Content zum Multiplayer Game.

Nachteil: Gerade der Einstieg auf bereits gut bevölkerte Server ist schwierig und kann schnell zu Frust führen. Schon auf mittleren Einstellungen ist das Game äußerst grafikhungrig.


4. The Elder Scrolls Online

Zur Abwechslung findet sich auch ein klassisches MMO in dieser Liste wieder. Elder Scrolls Online, kurz ESO, ist ein Multiplayer Ableger der erfolgreichen Singleplayer Games wie Skyrim, Morrowind oder Oblivion. Es lässt sich ein Großteil Tamriels bereisen und dort kann man Quests und Dungeons bewältigen, während der Charakter immer stärker wird und seine Fähigkeiten ausbaut. Jedes Gebiet hat seine eigene Story zu bieten. Außerdem gibt es ein ausgefeiltes Craftingsystem, dessen vollständiges Erlernen einiges an Zeit benötigt. Selbst das Handelssystem kann für sich einen eigenen Spielgrund darstellen, da es nicht ganz trivial ist und dementsprechend Zeit in Anspruch nimmt. Beliebte Nebenbeschäftigungen wie Taschendiebstahl oder Angeln, sowie Housing sind ebenfalls verfügbar, wenn kein Bedarf an den Quests besteht.

Obwohl dieses Multiplayer Game mittlerweile auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, wird auch hier noch an neuem Content gebastelt. Erst vor kurzem wurde das von Drachen geplagte Elsweyr als inhaltsschweres Addon hinzugefügt. ESO ist sowohl solo, als auch mit Freunden spielbar. Der Endgame Content besteht größtenteils aus täglichen Dungeons, Raids und Gruppenevents, sodass die Multiplayer Komponente unumgänglich wird.

Das Grundspiel ist immer wieder für unter 10€ erhältlich, die Addons kosten extra. Wer mehr Komfort beim Spielen haben möchte, kann optional eine Plus Mitgliedschaft abschließen (13€/Monat). Dafür gibt es unendlich Inventarplatz für Handwerksmaterial und alle Addons, bis auf das aktuellste, zum freien Betreten bis die Mitgliedschaft ausläuft. Finanziell halten sich die Aufwendungen damit im Rahmen.

Es gibt immer wieder Bethesda Livestreams zu ESO, in welchen neuer Content vorgestellt wird, und sogar Ingame Loot gedroppt werden kann.

Vorteil: Aktive Community. Durch „One-Tamriel“ ist das Level für Gruppeninhalte egal, Anfänger können mit Hochleveligen Spielern gemeinsam starten. Es gibt weiterhin Updates.

Nachteil: Es kann durch die Mitgliedschaft kostenintensiv werden. Das Spiel fesselt meistens nur für 2-3 Monate gelegentliches Spielen, bis der Inhalt zu monoton wird.


5. The Forest

Ein ehemaliges Indie-Game, das mittlerweile zu einem Multiplayer Game geworden ist, wäre The Forest. Das Spiel entstand noch halb am Ende des Zombie Survival Hypes, sodass sich einige Elemente dieses Genres darin finden lassen. Allerdings sind die Gegner im Wald nicht etwa Untote, sondern kannibalistische Ureinwohner. Die Spieler landen wegen einem Flugzeugabsturz auf der Insel, und müssen den verlorenen Sohn wiederfinden, der kurz nach dem Absturz von den Einwohnern aus dem Wrack entführt wurde. Auf der Suche nach ihm teilt die Insel ihr düsteres Geheimnis. Das Schicksal der anderen Flugzeuginsassen wird auch nach und nach klar.

Diese Erfahrung lässt sich nicht nur solo, sondern auch im lokalen Koopmodus für bis zu 4 Spieler nacherleben. The Forest besticht vor allem durch seine grafisch wunderschöne Landschaft. Auch die Story ist recht spannend und auch gemeinsam nachvollziehbar. Mit integriert ist ein Craftingsystem, sowie Basisbau. Dafür muss aber eine Menge Holz aus dem idyllischen Wald geschlagen werden und das passt den Ureinwohnern so gar nicht. Daher werden diese regelmäßig zu Besuch kommen und je nachdem wie der Forschritt in der Story ist, auch die ein oder anderen gruseligen Begleiter dabei haben.

Vorteil: The Forest ist optisch ansprechend, sehr günstig zu haben und Preis/Leistung stimmt hier auf jeden Fall. Die Story bietet je nach Schwierigkeitsstufe und Spielstil etwa 10 Stunden Spielspaß – perfekt für eine LAN Party.

Nachteil: Es gibt keine Server, jedes Spiel muss lokal gehostet werden. Daher ist gemeinsames Spielen nur möglich, wenn der Host online ist. Dieser hat auch den Spielstand auf seinem Rechner. Gerade im Multiplayer schleichen sie die ein oder anderen Bugs ein.


6. Space Engineers

Noch ein Exot in dieser Aufzählung ist das Multiplayer Game Space Engineers. Dieses Weltraum Survival Spiel erfüllt fast jegliche Männer-Träume (oder auch Frauen-Träume, wenn Schrauben und Fahrzeuge bauen subjektiv mit dazu zählen). Hier geht es kurz gesagt um das Überleben im Weltall. Es gibt verschiedene Startszenarien zur Auswahl, bei denen entweder schon ein kleines Raumschiff existiert, oder der Astronaut auf einem Planeten startet und sich schnellstmöglich selbst versorgen muss.

Der Kern des Spiels ist das Errichten einer eigenen Basis, die entweder stationär sein kann oder als fliegendes Mutterschiff verwirklicht wird. Bei der Gestaltung der fliegenden Klötze gibt es so gut wie keine Einschränkungen. Jedoch sollte für reibungslosen Antrieb und effektives Bremsen einiges beachtet werden. Ebenso setzt Space Engineers auf die Gesetze der Schwerkraft.

Im Orbit herrscht Schwerelosigkeit, während Planeten individuelle Gravitation aufweisen. Das muss bei der Planung von Fahrzeugen berücksichtigt werden. Die jeweiligen Raumschiffe können so gebaut werden, dass sie verschiedene Aufgaben erfüllen. Ein rasend schnelles Schiff zur raschen Fortbewegung, oder ein klobiger Klotz mit unzähligen Bohrern, um die essentiellen Erze abzubauen.

Die Universen, welche bei Serverstart eingestellt werden können, sind nicht so ausufernd, wie es beispielsweise No Man’s Sky vormacht. 3 Planeten, 2 Monde, ein paar Asteroiden und fertig ist die Open World. Es können Space Piraten als NPC Feinde mit generiert werden, wenn der Survival Faktor als Anreiz für längeres Spielen nicht ausreicht.

Vorteil: Die Freiheit beim Bauen der Raumschiffe ist enorm, da kann sich jeder Hobby-Ingenieur richtig austoben.

Nachteil: Online gehostete Server haben oft Synchronisationsprobleme, bei welchen Raumschiffe sich gerne selbstständig machen. Da hilft dann nur die Zeit zurückzusetzen um entstandene Schäden rückgängig zu machen.


Am Schluss bleibt noch zu erwähnen, dass es letztendlich auch viel vom subjektiven Geschmack abhängt. Die keinesfalls abschließende Liste soll einen einfachen Überblick bieten, welche Spiele bereits etabliert auf dem Markt erhältlich sind (und zumindest hier in der Redaktion schon für viel Spielspaß gesorgt haben). Honorable Mentions wären noch Ark: Survival Evolved, Terraria und Don’t Starve Together.

Bildquellen:

Titelbild: unsplash.com JESHOOTS.COM

Life is Feudal MMO: Screenshots offizielle Seite https://lifeisfeudal.com/Main-media/?

7 Days to Die: Eigener Screenshot

Rust: Eigener Screenshot

Elder Scrolls Online: Eigener Screenshot

The Forest: Eigener Screenshot

Space Engineers: Eigener Screenshot

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